Berlin. Eine Weltmetropole, die Bundeshauptstadt und der Ort bedeutendster historischer Er- eignisse. Für die meisten von uns war das alles Neuland. Ohne allzu viel Erfahrung, aber mit viel Unternehmenslust schlichen wir erstmals am Dienstagabend nach unserer Ankunft über die 3,5 km lange Flaniermeile Kurfürstendamm. Beeindruckt von Gucci und Armani, führte uns unser Weg zum berühmten KaDeWe. Nach unzähligen Fotos mit den Berliner Bärenfiguren, die uns das Wort „Tourist“ auf die Stirn tätowierten, machten wir uns auf den Rückweg zum Hostel „Die Etage“, vorbei am Hardrock Cafe und vielen kleineren Bars und Restaurants. Todmüde, aber glücklich, fielen wir an diesem Tag mit den vielen neuen Eindrücken, die wir in dieser kurzen Zeit schon gesammelt hatten, ins Bett.
Der nächste Tag begann für 13 von uns schon früh morgens mit dem Besuch des Bundesrates. Um 11.30 Uhr traf sich dann der ganze Jahrgang zur gemeinsamen Mauerführung an der Bernauer Straße. Das miserable Regenwetter machte die einschneidenden geschichtlichen Ereignisse an diesem Ort noch ergreifender. Nach der Mittagspause rund um die Friedrichsstraße gingen wir geschafft durch die Sicherheitskontrollen am Bundestag. Hier wurde uns auf der Besuchertribüne der Plenarsaal des Bundestages ausführlich vorgestellt und nach einem Gespräch mit dem CDU-Bundestagsabgeordneten des Landkreises Cloppenburg, Franz-Josef Holzenkamp und dessen Assistenten, bestaunten wir die tolle Aussicht über ganz Berlin von der riesigen Glaskuppel aus. Nach diesem eindrucksvollen Ausblick hatten wir die Möglichkeit in Kleingruppen die Stadt zu besichtigen.
Am nächsten Morgen durften dann die 13, die am Vortag schon den Bundesrat besucht hatten, ausschlafen, während nun der Rest des Jahrgangs eine Simulation einer typischen Bundesratssitzung erleben durfte. Nachdem wir unter unserer „Bundesregierung“ und selbst gestellten „Bundesratspräsidenten“ die Droge Cannabis „legalisiert“ hatten, fuhren wir alle zusammen mit der U-Bahn zum berühmten Checkpoint Charlie, an dem 1961 fast der 3. Weltkrieg ausgebrochen wäre. Wir machten dort alle Mittagspause und trafen uns wieder am Brandenburger Tor, um mit dem Bus zum ehemaligen Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen zu fahren. Nach einem Einführungsfilm wurden wir durch die Zeitzeugen, die die Führung übernahmen, alle auf einmal ganz stumm. Die Erlebnisse, die diese erlitten haben, waren für uns unbegreiflich und die vorgesehen 120 Minuten vergingen wie im Flug. Am Ende des Vortrags, als unser Zeitzeuge diesen mit den Worten schloss, er sei nicht nur ein zufriedener, gar ein glücklicher Mensch, waren wir uns alle sicher: Das ist einer der beeindruckendsten Menschen, die wir in unserem Leben je treffen durften. Dies war, da sind wir uns sicher, der Höhepunkt unseres Programms und so löste sich der Jahrgang am Abend auf und ein Großteil verbrachte diesen in der nahegelegenen Disco Q-Dorf, um den letzten Abend noch einmal richtig zu genießen.
Am Freitag machten wir auf der Rückfahrt einen Abstecher nach Potsdam und hielten uns am Mittag im Schlosspark Sanssouci und in der Innenstadt Potsdams auf. Als wir gegen Abend schließlich wieder Ramsloh erreichten, waren wir einerseits glücklich, wieder zu Hause zu sein, hätten aber andererseits gegen eine Verlängerung dieser tollen Abschlussfahrt nichts einzuwenden gehabt.