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Lernen mit Herz und Seele

dunkelEin letztes Mal macht sich der Jahrgang 10 in diesem Schuljahr unter Leitung von Frau Jahn und Frau Stallo-Pohlabeln auf den Weg, um an einem außerschulischen Lernort Erfahrungen zu sammeln. Das Ziel ist Hamburg.
Zunächst geht es zum English Theatre, um das Stück „Big Boys"von Rich Orloff in englischer Sprache anzuschauen. Die Aufführung geht der uralten Frage nach, ob ein netter Kerl wie Norman in der Geschäftswelt erfolgreich sein kann oder ob er sich dem Verhalten seines Chefs Victor anpassen muss, um in der amerikanischen Wirtschaftselite bestehen zu können. Der Spielort ist ein kleines Theater, in dem es quasi nur gute Plätze gibt, sodass man fast mitten im Geschehen ist. Die guten englischen Schauspieler, die zwar unbekannt sind, stellen die urigen englischen Typen in amüsanter, authentischer und sehr unterhaltsamer Weise dar.
Anschließend geht es zur Ausstellung „Dialog im Dunkeln".


Hier machen die Schüler ganz andere, neue Erfahrungen. So sollen sie hautnah erfahren, was es bedeutet blind zu sein. In völlig abgedunkelten Räumen werden sie von blinden Menschen in kleinen Gruppen durch eine Ausstellung geführt. Dort erfahren sie Alltagssituationen, in denen sie in unsichtbarer Form eine völlig neue Erlebnisqualität erhalten. Aus Düften, Wind, Temperaturen und Tönen werden ein Park und eine Stadt gestaltet. Auf einem Markt können sie verschiedene Obst und Gemüsesorten „begreifen" und an einer Ampel müssen sie eine belebte Straße überqueren. Ja, sogar eine Bootsfahrt in absoluter Dunkelheit ist in der Führung inbegriffen. Den Abschluss bildet der Besuch einer Bar, in der die Schüler etwas bestellen können – natürlich alles im Dunkeln. Im Gespräch mit den blinden Angestellten werden dann noch so einige offene Fragen beantwortet bevor es wieder ans Tageslicht geht. Geblendet, aber total beeindruckt von diesem Erlebnis sind alle froh, wieder mit eigenen Augen sehen zu können.
Bei dieser Führung erleben die SchülerInnen einen Rollentausch: Sehende Menschen werden herausgelöst aus sozialer Routine und gewohnter Rezeption. Blinde Menschen sichern Orientierung und Mobilität und werden zu Botschaftern einer Kultur ohne Bilder.
Müde, aber überwältigt von den vielen neuen und interessanten Eindrücken, geht es dann abends wieder zurück ins Saterland.