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Ein halbes Jahr im "Luxus-Klassenzimmer" (GA 25.02.2010)

Schüler des Laurentius-Siemer-Gymnasiums wurden bis Montag aus Platzmangel im Ramsloher Rathaus unterrichtet. Bürgermeister Hubert Frye bot den Jugendlichen einen Platz im Verwaltungssitz an, weil sonst nur noch ein Raum im Keller der Schule frei war.

Rathaus_DankeRamsloh - So oft waren Anica Deken, Tina Deddens und ihre Mitschüler der 10b des Laurentius-Siemer-Gymnasiums (LSG) im Ramsloh wohl noch nie im Rathaus. Denn da, wo sonst die Ratsherren über Kommunalpolitik diskutieren, hatten die Schüler ein halbes Jahr lang ihr Klassenzimmer.

"Die Schüler wurden bis Montag im kleinen Sitzungssaal unterrichtet", sagt Schulleiter Reinhard Dreker. Tafel, Bänke und sämtliche Unterrichtsutensilien wurden dafür Anfang des vergangenen Schuljahres in den Saterländer Verwaltungssitz geschafft. Der Grund: In den Räumen des LSG war schlichtweg kein Platz mehr für alle Klassen.

Schon seit Jahren fehlen der Schule die Räume.

"Ein Problem, mit dem wir schon länger zu kämpfen haben", erklärt Dreker. Schon seit Jahren fehlen der schnell wachsenden Schule die Räume.

Eigentlich hätte die 10b deshalb mit Beginn des Schuljahres in den Keller des LSG umziehen sollen. Dort, wo früher die Skier des Gymnasiums lagerten, sollte gepaukt werden. "Wir haben uns darüber natürlich nicht wirklich gefreut", sagt die 16-jährige Anica Denken. Auch die Schulleitung war mit der Lösung nicht zufrieden. "Zu dunkel, zu schlechte Akustik und generell nicht in Ordnung", so das Urteil von Reinhard Dreker. Nur die Alternativen fehlten eben.

"Politiker reden immer nur davon, Bildung zu fördern, man sollte aber auch was machen"

Dass die Schüler letztlich in das Ramsloher Rathaus einziehen durften, ist dem Saterländer Bürgermeister Hubert Frye zu verdanken. Als der vom Engpass des LSG hörte, bot er spontan an, im Verwaltungssitz der Gemeinde Platz zu machen. "Politiker reden immer nur davon, Bildung zu fördern, man sollte aber auch was machen", sagt Frye.

Zwar mussten die Schüler in den Pausen etwas hetzen, um rechtzeitig im angrenzenden Rathaus zu sein, dafür durften sie aber einen echten "Luxus-Klassenraum" kennenlernen. "Echtholzboden in einem hellen, offenen Raum. Was will man mehr?", sagt Anica Denken.

Text und Bild: Jens Niemand