Am heutigen Donnerstag besuchte der Autor Michail Krausnick das Laurentius-Siemer-Gymnasium zu einer Autorenlesung. Der Gast aus Heidelberg präsentierte sich den Schülerinnen und Schülern als ein sehr vielseitiger Schriftsteller und gab einen interessanten Einblick in sein facettenreiches Schaffen, das neben dem Schreiben von Jugendbüchern auch das Verfassen von Drehbüchern, Hörspielen und die Mitarbeit bei Fernsehproduktionen umfasst.
Der Autor berichtete den Jugendlichen über seine Arbeit als Autor und schilderte, wie die Themen zu seinen Jugendbüchern entstehen. So habe er für seine Tochter ein Buch schreiben wollen und habe dabei ihre Verliebtheit in einen Popstar nacherzählt. An anderer Stelle beschrieb Krausnick die intensiven und spannenden Recherchen in zahlreichen Archiven für seine Räubererzählungen.
Besonders liegt Krausnick jedoch die Aufarbeitung der Sinti und Roma Verfolgung zur Zeit des Nationalsozialismus am Herzen. Die Verfolgung und Ermordung von fast 500.000 Sinti und Roma sei von großen Teilen der Gesellschaft und von Historikern über Jahrzehnte vergessen und verdrängt worden. Durch zahlreiche Gespräche mit Holocaustüberlebenden sammelte Krausnick viele Informationen, die er anschließend in seinen Büchern und Filmen verarbeitete. Als der Autor während seines Vortrags von Kinderschicksalen in Auschwitz erzählte, konnte man bei allen Schülerinnen und Schülern eine große Betroffenheit erkennen. Michail Krausnick machte seine Intention sehr deutlich: "Die Geschehnisse des Holocausts dürfen sich nie mehr wiederholen. Rassismus muss bereits in seinen Anfängen verhindert werden und deswegen freut es mich besonders, dass ihr Euch dazu entschieden habt, dass das LSG eine „Schule ohne Rassismus“ ist." Am Ende seines Vortrags bekam Krausnick großen Applaus und die Zuhörer nahmen viele Informationen und Denkanstöße mit nach Hause.