"Zukunftstag für Mädchen und Jungen" in Niedersachsen
In Deutschland wird im Rahmen eines bundesweiten Aktionsprogramms seit 2001 jährlich der "Girls’ Day" durchgeführt. In vielen Bundesländern wird dieser Tag als "Girls’ Day" veranstaltet, um speziell Mädchen für technische und naturwissenschaftliche Berufe zu motivieren. Niedersachsen hat sich entschlossen, diesen genderorientierten Tag nicht nur als "Girls’ Day", sondern als "Zukunftstag für Jungen und Mädchen" zu gestalten. Der diesjährige "Zukunftstag für Mädchen und Jungen" findet am 25. April 2013 statt.
Schülerinnen und Schüler in Niedersachsen erhalten an diesem Aktionstag Einblicke in verschiedene Berufe, die geeignet sind, das traditionelle, geschlechtsspezifisch geprägte Spektrum möglicher Berufe für Mädchen und Jungen zu erweitern. Sie können an Aktionen in Betrieben, Hochschulen und Einrichtungen teilnehmen und sollen so Berufe erkunden, die sie selbst meist nicht in Betracht ziehen. Dabei soll von allen Beteiligten darauf geachtet werden, dass für Mädchen und Jungen getrennte Angebote vorgehalten werden.
Mädchen haben so die Möglichkeit "typische Männerberufe" in Technik und Naturwissenschaft kennen zu lernen, Jungen sollen die eher "typischen Frauenberufe" wie z. B. in Pflege und Erziehung entdecken.
Schülerinnen und Schüler können an diesem Tag aber auch an Veranstaltungen der Schule teilnehmen, die der Zielsetzung des Zukunftstags dienen.
Statistiken belegen klar, dass nicht nur Mädchen, sondern ebenso Jungen sich aus dem über 350 verschiedene Ausbildungsberufe umfassenden Spektrum mehrheitlich auf ca. zehn typische Männer- bzw. Frauenberufe konzentrieren. Insofern besteht die Notwendigkeit, den Gendergedanken als Unterrichtsprinzip in der Berufsorientierung zu verankern. Mit diesen Voraussetzungen wird an den Schulen Niedersachsens eine höhere Akzeptanz für den "Zukunftstag für Jungen und Mädchen" erreicht, als es in vergangenen Jahren für den "Girls’ Day" der Fall war. Schulorganisatorisch lässt sich ein Zukunftstag sowohl für Jungen als auch für Mädchen wesentlich leichter in ein Schulkonzept integrieren, als es der "Girls’ Day" zuließ.
Der Weg Niedersachsens, den Zukunftstag für Jungen und Mädchen in ein umfassendes Berufsorientierungsprogramm der Schulen einzubetten, soll nachhaltig dazu beitragen, geschlechtsspezifisches Berufswahlverhalten aufzubrechen. Der Zukunftstag für Jungen und Mädchen ist rechtlich als Maßnahme der Berufsorientierung im Runderlass des Kultusministeriums vom 04.08.2004 - Berufsorientierung an allgemein bildenden Schulen - unter Nr. 4.5 "Zukunftstag für Mädchen und Jungen" verankert.